Sichtweisen ändern – Teil eines gesunden Bewusstseins

Zur ganzheitlichen Gesundheit, so wie ich sie verstehe, gehört ein gesundes Bewusstsein, als eine der 5 Säulen der Gesundheit , dazu. Zu Beurteilen ob man ein gesundes Bewusstsein in diesem Sinne hat, ist, wie ich finde, schwierig. Dennoch lohnt es sich ab und zu mal über sein Bewusstsein nachzudenken, denn es beeinflusst genau so unsere Gesundheit wie Sport oder zuviel Süßigkeiten, nur eben etwas subtiler.

Gedankenblitz

Als ich letzten Monat mal wieder mein altes Auto zur Reparatur geben musste, war mein erster Gedanke: “Zum Glück ging es gerade jetzt kaputt.” – momentan kann ich nämlich das Auto meines Partners nutzen.

Aus diesem kurzen Gedankenblitz ist jetzt dieser Artikel entstanden, denn die eigenen Sichtweisen beeinflussen unser Bewusst sein enorm. Ich hätte auch nur schimpfen können, denn es ist im letzten viertel Jahr schon der 3. Besuch in der Werkstatt und ich bin darüber natürlich nicht sonderlich erfreut. Der Gedanke an das Glück was ich doch jetzt trotz allem hatte, nahm dem Ganzen irgendwie den Schrecken (so kurz nach der zweijährigen Elternzeit hat man ja nicht unbedingt sooo viel Geld für das Auto übrig und könnte sein Erspartes auch anderweitig gebrauchen). Die Sichtweise macht Dinge nicht besser oder schlechter, aber irgendwie erträglicher.

Mit dem Titelbild verhält es sich genauso. Ich könnte mich ärgern und schimpfen, dass ich es noch nicht geschafft habe im Kräuterbeet Unkraut zu jäten und nur die Brennessel im Vordergrund ansehen. Ich begnüge mich damit, mich an dem herrlichen Rosenbild zu erfreuen und werde diese Jahr wohl mal ausreichend Brennesselsamen ernten. Einfach eine andere Sichtweise und schon verfliegt der Ärger und ich habe keinen Stress mehr 🙂 . Einfache Kiste 😉

Krankheit und Verlust

Nicht nur bei solchen banalen Sachen ist die Sicht der Dinge entscheidend für das Bewusstsein. Auch bei Krankheit und Verlust, kann eine andere Sichtweise auf die Dinge hilfreich sein und einem dabei helfen nicht an den Ängsten, der Last und der Trauer zu ersticken. Es macht die Dinge nicht weniger traurig oder schmerzhaft, aber lässt einen damit leben und hält das Bewusstsein trotz allem gesund.

Gerade schwere Schicksalsschläge  zeigen einem wieder, was wirklich wichtig im Leben ist, worauf es ankommt. Sie können einen daran erinnern, dass die unbezahlbaren Dinge im Leben die wichtigsten sind. Zeit mit der Familie, den Kindern oder den Freunden. Es kann das Bewusstsein für die Schönheit der kleinen Dinge schärfen. Einen dazu bringen mehr im hier und jetzt zu leben. Bewusster zu Leben.

Manchmal hilft eine Krankheit auch sein Leben umzukrempeln und gesünder und auch für die Umwelt verträglicher zu leben. Den Lebensstil zu ändern. Ein anderes Bewusstsein für die Art zu leben zu entwickeln.

So hässlich und beängstigend manche Lebensabschnitte oder Ereignisse sind, kann man doch etwas Gutes aus den meisten Dingen ziehen und sei es nur in Zukunft bewusster zu leben. Ich jedenfalls versuche das immer und es half mir schon öfters, weiter ein zufriedenes, erfülltes und glückliches Leben zu führen. Die Sichtweise ändern und die Dankbarkeit für die kleinen Dinge des Lebens können oft sehr heilsam sein.

Natürlich sind auch Trauer, Angst und Wut wichtige Gefühle. Diese zu unterdrücken und so zu tun als ob sie nicht da wären, macht die Seele genauso krank. Diese Gefühle brauchen ihren Raum und ihren Platz – eine Zeit lang. Ich finde irgendwann muss man mit sich selbst arbeiten und testen ob es andere Sichtweisen auf die Situation gibt. Vielleicht kann man dem aktuell Schlimmen auch etwas Gutes abgewinnen. Überlegen, gibt es etwas wofür ich trotz allem dankbar bin, kann ich auch etwas Glück der Sache abgewinnen?

Säule des Bewusstseins im Gleichgewicht

Ich möchte niemanden einreden seine Situation sei nicht so schlimm wie er es gerade empfindet, denn das stimmt nicht. Jeder fühlt was er fühlt und das ist auch ok. Langfristig gesehen macht es aber krank nur das Schlimme und Traurige zusehen. Nur zu Schimpfen und nichts dagegen  zu tun. Die Augen vor der Schönheit des Lebens und der Welt auf Dauer zu verschließen schwächt auch unseren Körper und lässt uns krank werden, denn die Säule des Bewusstseins kommt aus dem Gleichgewicht. Ist eine Säule aus dem Gleichgewicht wackelt das Dach der ganzheitlichen Gesundheit und oft gerät auch anderes in Mitleidenschaft und die anderen Säulen fangen an zu bröckeln. (bildlich gesprochen)

Erste Hilfe zur Änderung der Sichtweise

Sicher ist auch eine erbliche Komponente dabei, ob jemand Schwarzseher oder Optimist ist, aber jeder kann an sich arbeiten wenn er möchte. Diejenigen denen es schwer fällt in ihrer derzeitigen Situation glücklich zu sein, können es mit einem Glückstagebuch versuchen. Jeden Abend darin (oder in seinen Kalender) eintragen, wofür sie am heutigen Tag dankbar waren und was sie für ein Glück erlebt haben. Sicher gibt es ab und zu eine Kleinigkeit, die man finden kann. Je mehr man bewusst darüber nachdenkt, das Glück sucht und es wirklich aufschreibt, desto eher wird man dem Glück begegnen, weil sich die Sinne dafür schärfen.

Letztens zum Beispiel ist eine Wasserflasche aus Versehen die Treppe runter in ein hohes Blumenbeet gefallen. Ich habe schon angefangen rumzumeckern – eigentlich dumm, denn beim Aufheben habe ich zwei schon lang vermisste Mützen gefunden, die scheinbar den Gleichen Weg genommen hatten. Also hatte ich eher Glück, dass dieses Missgeschick passierte, denn sonst hätte ich den schönen  Sommerhut erst im Winter wiedergefunden. Sichtweise geändert: aus Wut  (geringfügig 🙂 ) wurde Erleichterung und Glück. 🙂

Schicksale

Je älter man wird, desto mehr Schicksale erlebt man selbst und bekommt man von anderen mit. Es ist erstaunlich wie glücklich Menschen mit schweren Schicksalsschlägen leben können und wie missmutig andere ohne erkennbare Probleme in die Welt hinausschauen. Ich bewundere erstere und nehme mir an ihnen ein Beispiel. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und für sein Leben. Ob es ein glückliches und erfülltes mit einem gesunden Bewusstsein ist oder ob man sich in seinem Elend wälzt und dabei die kostbaren Minuten, Tage oder Jahre die man zur Verfügung hat vergeudet. Wir haben nicht alles in der Hand aber wir können mit dem was wir haben das Beste draus machen.

In diesem Sinne : genießt das Leben und macht das Beste daraus.

Eure Mama Mude

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert